März 25, 2020

Bohemian Rhapsody

Böhmisches Pils, gebraut im Dekoktionsverfahren

Bohemian Rhapsody

Mein erstes Pils war ja mehr so "geht so" - und wirklich weiß ich bis heute nicht, warum. Es war auf jeden Fall genug vitale Hefe und die Gärführung stimmte auch. Auch das Wasser war entsprechend vorbereitet. Daher bin ich mir nicht sicher, ob ich nicht einfach den Saphir Hopfen nicht mag...

Egal, alle guten Dinge sind 2 - und dieses Mal wollte ich kein Risiko eingehen und habe mir daher ein Rezept für ein Bier rausgesucht, was ich auf jeden Fall mag: Ein Böhmisches Pils, wie man es in Tschechien bekommt, wenn man ein Bier bestellt. Der Name lag daher irgendwie auf der Hand und passt ins Konzept, da das Craft Punk Pils ja auch schon eine Musik-Anspielung war.

Damit es nicht allzu langweilig wird, wollte ich es mal mit dem für diesen Stil typischen Dekoktionsverfahren probieren, bei der Teile der Maische abgenommen und einzeln gekocht werden. Das Rezept habe ich mir von MaischeMalzUndMehr besorgt und auf meine Mengen angepasst. Das Ganze liest sich dann bei mir im Rezept so:

Einmaischen in 9 Liter Wasser (57 °C), ergibt 50 °C → 10 min rasten
5.4 Liter kochendes Wasser zubrühen, ergibt 64 °C → 30 min rasten
4.9 Liter Dickmaische ziehen, 10 min bei 72 °C rasten und 10 min kochen
→ Zubrühen ergibt 72 °C, anschließend 30 min rasten
4.9 Liter Dünnmaische ziehen und 10 min kochen
→ Zubrühen ergibt 77 °C, anschließend 10 min rasten
Abmaischen bei 77 °C

Der Brauvorgang verlief bis auf das ein oder andere Überkochen (warum muss ich auch immer den Deckel so lange wie möglich drauf lassen wollen) problemlos und schließlich landeten 19 Liter im meinem neuen SS Brewtech Brew Bucket und 2 Liter in der Tiefkühltruhe als spätere Speisegabe. Als Hefe kamen 2 Tütchen der Mangrove Jack's Bohemian Lager Trockenhefe zum Einsatz.

Mein neues Gär-Setup: SS Brewbucket im Kühlschrank mit Schlauch-Flaschen Airlock

Sehr ungeduldig habe ich schon nach einer Woche kalter Lagerung eine Flasche geöffnet und muss sagen, dass ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden bin. Definitiv das beste Lager, das ich bisher zustande bekommen habe und auch den Stil habe ich dieses Mal richtig getroffen. Ich musste mich beim Trinken direkt an unseren Prag-Kurzurlaub erinnern. Leider hat sich die Hefe (noch?) nicht gut abgesetzt, das Bier ist sehr trüb und somit optisch nicht besonders ansprechend.