Oktober 4, 2019

Incredible Pool Ale

Das 3. Bier sollte auf jeden Fall ein richtiges IPA werden. Die Würze wurde mit Wasser aus dem Pool gekühlt, daher der Name "Incredible Pool Ale".

Incredible Pool Ale

Für das 3. Bier hatte ich mir einiges vorgenommen: Brauwasseraufbereitung mit Milchsäure, präzisere Temperaturen bei der Gärführung, richtige Etiketten und - namensgebend - die Kühlung mit Poolwasser. Zudem sollte es ein richtiges IPA werden und ich wollte den Brauvorgang dieses Mal mit vielen Fotos dokumentieren. Daher gibt es an dieser Stelle weniger Text und mehr zum gucken.

Wie immer habe ich alle Zutaten im Internet bestellt und das Malz direkt schroten lassen. Bis ich den Preis für eine Malzmühle raus hätte kann ich das noch ein Paar mal machen...

Zutaten (dank Haferflocken kein Reinheitsgebot - sorry)

Die Brauanlage konnte inzwischen dank funktionierender Temperatursteuerung einen mehrstufigen Maischvorgang automatisch abfahren. Rühren musste ich allerdings noch manuell.

Nach der Vorbereitung des Brauwassers (ich habe die Wasserwerte unseres Leitungswasser von der Homepage der Stadtwerke genommen und ein Excel-Sheet, das ich in irgendeinem Forum gefunden habe, zur Berechnung der Milchsäure-Menge benutzt) lief daher der Rest mehr oder weniger automatisch ab und ich musste nur hin und wieder umrühren.

Automatisierung der Rasten.

Das Rezept habe ich übrigens dieses Mal von MaischeMalzUndMehr.de genommen. Es handelt sich um ein klassisches IPA mit Simcoe als Aroma- und Bitterhopfen, das zusätzlich mit Simcoe und Cascade gestopft wird.

Dieses Mal habe ich den Brauvorgang auf zahlreichen Bildern dokumentiert. Damit das Bier etwas klarer wird, habe ich dieses Mal für die letzten 15 Minuten des Würzekochens einen Teelöffel Irish Moss hinzugegeben. Im Endergebniss fand ich das Bier allerdings ähnlich trüb wie das erste Pale Ale, so dass das anscheinend nicht allzu wirksam ist.

Was diesem IPA allerdings seinen Namen gegeben hat, kam erst danach. Die Kühlspirale sollte dieses Mal nicht mit Leitungswasser, sondern mit Poolwasser betrieben werden. Daher habe ich sie erst beim Kochen mit desinfiziert und dann über eine Gardena-Gartenpumpe Wasser aus unserem Pool durchgepumpt, bis das Bier die Anstelltemperatur von ca 22 Grad erreicht hatte (kühler ging leider nicht).

Nach dem Zugeben der Hefe packte ich das Gärfass dann ins Auto und fuhr es zu meinen Eltern in den Keller, wo es immerhin bei konstanten 20° vor sich hin blubbern konnte. Nach 5 Tagen habe ich dann in einen frischen Bottich umgeschlaucht und ordentlich gestopft - allerdings (aus Angst vor zu vielen Trübstoffen durch die große Menge an Hopfen) in einem Metallsiebbehälter, was meiner Meinung nach das Aroma ziemlich unterdrückt hat: Der erste Pale Ale hatte trotz geringerer Menge viel mehr Stopfaromen.

Zum Schluss das Wichtigste: Wie schmeckt es? Leider muss ich sagen, dass ich das Incredible Pool Ale nicht so gut finde, wie ich gehofft hatte. Handwerklich habe ich dieses Mal viel mehr richtig gemacht. Die Gärtemperatur lag konstant bei 20°C, so dass nicht allzu viele unerwünschte Nebengeschmäcker entstanden sind und beim Brauvorgang selbst ist auch nichts schief gegangen. Trotzdem bin ich mit dem Geschmack nicht zufrieden. Das Bier schmeckt nicht ganz rund - es ist für seine Bitterkeit nicht süß genug. Außerdem lässt die Schaumbildung etwas zu wünschen übrig (ich habe dieses Mal mit etwas weniger Zucker karbonisiert). Auch wirklich klar ist es nicht, wie man auf dem Foto sieht. Trinkbar ist es aber auf jeden Fall, und vielleicht auch ein guter Ausgangspunkt, um mein eigenes IPA Rezept zu entwerfen.

Das fertige Pool Ale